Erkenntnis # 10: Die Angst ist mein ständiger Begleiter!
Die Angst. Seit ich denken kann dreht sich in meinem Leben alles nur um ein Thema: ANGST. Angst, nicht gut genug zu sein. Angst, nicht normal zu sein. Angst, nicht akzeptiert zu werde. Angst, verurteilt zu werden. Angst vor Dunkelheit. Angst vor Hunden. Angst vor der Meinung anderer. Angst ungerecht behandelt zu werden. Angst zu versagen. Angst Menschen zu enttäuschen. Angst davor, was mein Umfeld über mich denkt. Angst als Freak, Nerd oder des gleichen betittelt zu werden. Angst anderen zu vertrauen. Angst ehrlich zu mir selbst zu sein. Angst anderen mit den immer gleichen Themen auf die Nerven zu gehen. Angst vorm Einkaufen. Angst bei jedem Asthmaanfall keine Luft zu bekommen. Angst, dass meine Depressionen wieder schlimmer werden. Angst einsam und allein zu sein. Angst nicht verstanden zu werden. Angst vor meinen Minderwertigkeitskomplexen. Angst in der Dunkelheit ohne Licht zu fahren. Angst, wenn der Fahrkartenautomat nicht geht, in den Zug einzusteigen. Generell Regeln nicht zu befolgen.
Es ist absurd. Ich könnte wahrscheinlich Ewigkeiten so weiter machen und mir würde immer noch etwas einfallen. Aber was bringt mir die ganze Angst? Es hemmt micht und schränkt mich ein. Ich verfalle in Panik und bin am Ende wieder ein kleines Häufchen Elend. Ich kann nichts dagegen tun. Ich habe keine Kontrolle darüber und das macht mir wahrscheinlich sogar die meiste Angst. Ich habe auch nicht die leiseste Ahnung wie ich das in den Griff kriegen soll. Jeden Tag findet man wieder etwas anderes, was einem Angst macht oder worin man schlechter ist als andere. Es ist ein Teufelskreis und bedarf viel Kraft um ihn zu durchbrechen. Diese Kraft habe ich aber momentan nicht. Ich bin mit meinem "normalen Leben" schon genug überfordert.
Mein Vater meint, ich konnte schon immer so gut rennen, da ich seit meiner Kindheit vor allem Angst habe und davonlaufe - vor Problemen, Menschen,... Als ich das meiner Psychologin erzählt habe, sagte sie lediglich: Sie laufen nicht vor allen Menschen weg. Nur vor einer Person und diese Person hat Asperger und sitzt direkt vor mir... Vielleicht hat sie recht, aber wie soll man aufhören vor sich selbst wegzurennen und sich selbst zu akzeptieren? Ich weiß es nicht.
ich - einfach kompliziert am 07. November 18
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2 Kommentare
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Ja, das stell ich mir schlimm vor.
Vor sich selbst wegrennen?
Wie soll das funktionieren.
Wahrscheinlich hilft da nur, die innere Einstellung zu ändern.
Leichter gesagt, als getan.
Ich hab ja selber ständig Angst.
Aber nur Eine.
Die Angst, dass "Es" passiert.
Keine Ahnung, was "Es" ist, auch wenn ich Steven King gelesen habe, aber die Angst bleibt.
Nur,
warum soll ich mich vor mir selbst fürchten?
Der einzige Mensch im Leben, der zu mir hält, mich immer begleitet.
Ne, davor hab ich keine Angst.
Was ist eigentlich "besser" oder "schlechter" als Andere?
Du bist Du.
Und Einzig(artig?)
"Vor sich selbst wegrennen" kannst du vielleicht so verstehen, dass ich meine Vergangenheit lieber verdränge als sie aufzuarbeiten und mich lieber nicht mit meinen Erinnerungen und Gefühlen auseinander setze, da es nur zusätzlichen Schmerz verursachen würde. Allgemein habe ich so meine Problemchen mich selbst und wie du so schön sagst "Einzigartigkeit" zu akzeptieren. Ich lerne im Moment dass es tatsächlich Menschen gibt, die mich für die Person lieben, die ich bin, aber es fällt immer noch schwer, diese Liebe anzunehmen. Aber vielleicht ist dies der Schlüssel um die innere Einstellung zu ändern ;)
Das mit dem "besser" und "schlechter" ist so ein einprogrammierter Algorithmus in meinem Kopf, der sich immer mal wieder in den Vordergrund drängt. Ich sortiere alles in Ranglisten und ordne es für mich ein. Ich vergleiche automatisch immer wieder Verhaltensmuster mit denen meiner Mitmenschen und muss immer wieder feststellen, dass ich vom Durchschnitt abweiche. Ich weiß, dass es nicht unbedingt schlecht sein muss, aber manchmal sehne ich mich einfach danach in der Masse unter zu gehen und nicht immer wie so ein leuchtender bunter Vogel überall hervorzustechen.
Oh, mich würde wirklich sehr interessieren, was dieses "Es" ist. :) Kannst du es irgendwie etwas näher beschreiben?