Donnerstag, 8. November 2018
Erkenntnis #11: Selbstmord als Druckmittel ist die größte Gemeinheit der Welt!
Ich möchte ungern behaupten, dass ich eine Expertin im Thema Selbstmord bin, denn das bin ich bei Weitem nicht, aber das letzte halbe Jahr hat mir diesbezüglich wohl schon eine riesen Lektion erteilt. Ich glaube an keinem anderen Ort der Welt als der Allgemeinpsychiatrischen Station einer Psychiatrie wird man so oft und intensiv mit dem Thema konfrontiert. Man kann es gar nicht vermeiden oder übersehen. Schon bei der Einlieferung musste ich jedem Arzt einzeln erklären, warum Selbstmord für mich nicht in Frage kommen würde. Immer wenn es mir wieder richtig schlecht ging, musste ich mich immer wieder erklären, dass ich mir selbst nichts antun möchte, da ich dies meiner Familie nicht antun könnte und es somit für mich rational nicht vertretbar sei. Es ist nicht so, dass das Thema mich nicht beschäftigt hätte. Und wenn man immer wieder danach gefragt wird, ist es glaube ich auch klar, dass man nochmal intensiv abwägt, wie es wäre, wenn man sich jetzt umbringen würde. In einer Woche würde ich sogar 5-mal gefragt, was ich dann schon sehr heftig fand. Später hat man mir verraten, dass ich die am meisten angespannteste Person der Station war und keiner wusste, wann ich in die Luft gehen würde und welche Auswirkungen das alles haben würde. Und dann gab es Menschen, die Selbstmord tatsächlich für eine Lösung hielten, aber nicht immer nur um ihrem Leid ein Ende zu bereiten. Eine Frau hat sich in der Cafeteria beide Arme aufgeschlitzt. Es war ein Chaos. Die ganze Cafeteria sah aus! Am meisten taten mir unsere Putzmenschen und die Cafeteriafrau leid. Sie stand noch Tage danach unter Schock. An dem Tag war sie kaum noch ansprechbar. Sie zitterte ununterbrochen und war einfach nur fertig. Jetzt ist die Frage: Warum sollte jemand ausgerechnet die Cafeteria für einen Selbstmord auswählen? Ich meine es ist der Ort mit den meisten Menschen, an dem Hilfe SOFORT da ist. Sie wollte Aufmerksamkeit… Sie war zum selben Zeitpunkt wie noch 9 weitere Mitpatienten eingeliefert worden. Immer wenn so viele Neue auf einmal kommen, kann sich nicht um jeden sofort intensiv gekümmert werden. Dazu fehlt leider das Personal. Sie hat überlebt und wurde auf die Geschlossene verlegt. Anders ist es bei einer anderen Mitpatientin ausgegangen. Sie hat nichts gesagt. Mit niemandem über ihre Absichten geredet. Eines Morgens wurde jeder einzelne von uns in das Therapiezimmer der Psychologin geholt. Vor einem saßen 3 Ärzte. Man teilte uns mit, dass sie nicht zurückkommen würde. Ich verstand nicht, was sie mir damit sagen wollten. Also fragte ich direkt wie immer in die Runde. Mit schwacher Stimme brachte die Oberärztin heraus, dass sie tot sei. Ich weiß nicht was es war, aber in dem Moment war die einzige Frage die in meinem Kopf herumkreiste: Wie hat sie es gemacht? Das wollte mir aber aus rechtlichen Gründen keiner sagen. Wir bekamen einen Seelsorger an die Seite gestellt, zu dem wir jeder Zeit gehen konnten. Die Stimmung auf Station war an dem Tag sehr merkwürdig. Jeder ging anders mit der Situation um. Nur mich hat es irgendwie recht kalt gelassen, da sie ja einfach nicht mehr da war.
Anders war es als ein Freund, welcher auch depressiv ist, mir eines Tages mal wieder eine Nachricht geschrieben hat, dass er gerade in den Alpen in Italien sei und wieder Selbstmordgedanken hätte. Ich war komplett aufgelöst – panisch. Ich konnte nichts tun. Warum schreibt er ausgerechnet mich an um mir zu sagen, dass er darüber nachdenkt sich etwas anzutun, wenn er doch weiß, dass ich gerade mit Depressionen in der Psychiatrie bin? Die Panik konnte ich nicht verbergen. Ich brauchte Hilfe. Wieder einmal zitterte ich, heulte, hyperventilierte. Ich war hilflos, ich konnte nichts tun. Die Psychologin erklärte mir, dass es nicht meine Schuld sei und ich im Moment der letzte Mensch sei, der ihm helfen könnte. Man könne nicht allen helfen, so traurig es auch sei. Ich wurde mit meinem Fußball nach draußen geschickt und je länger ich gegen den Ball trat, desto mehr wurde mir bewusst, dass das was ich gerade fühlte nichts anderes als Wut war. Dies war der erste Moment an dem ich überhaupt seit langem wieder ein Gefühl wahrgenommen hatte und es übermannte mich. Ich war wütend. So wütend war ich in meinem ganzen Leben noch nicht. Wie konnte er mir das antun? Es war nicht fair! Ich kenne ihn so gut, dass ich wusste, dass er Menschen dies immer nur sagt, um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Aber wenn ich ihm sage, er soll sich Hilfe suchen oder wenn es gar nicht geht sich auch einliefern lassen, verweigert er. Was soll man denn da noch machen? Wenn sich jemand nicht helfen lassen will? Das ist es doch, was in der Psychiatrie passiert. Solche Aktionen sind einfach unter der Gürtellinie.
Ich möchte nicht sagen, dass die Person, die sich umgebracht hat, meinen Respekt hat, weil ich weiß wie viel Leid es dem Umfeld zufügen kann, aber ich respektiere ihre Handlung um ein Vielfaches mehr als jene, die es wegen Aufmerksamkeit ständig androhen oder versuchen.



Erkenntnis # 10: Die Angst ist mein ständiger Begleiter!
Die Angst. Seit ich denken kann dreht sich in meinem Leben alles nur um ein Thema: ANGST. Angst, nicht gut genug zu sein. Angst, nicht normal zu sein. Angst, nicht akzeptiert zu werde. Angst, verurteilt zu werden. Angst vor Dunkelheit. Angst vor Hunden. Angst vor der Meinung anderer. Angst ungerecht behandelt zu werden. Angst zu versagen. Angst Menschen zu enttäuschen. Angst davor, was mein Umfeld über mich denkt. Angst als Freak, Nerd oder des gleichen betittelt zu werden. Angst anderen zu vertrauen. Angst ehrlich zu mir selbst zu sein. Angst anderen mit den immer gleichen Themen auf die Nerven zu gehen. Angst vorm Einkaufen. Angst bei jedem Asthmaanfall keine Luft zu bekommen. Angst, dass meine Depressionen wieder schlimmer werden. Angst einsam und allein zu sein. Angst nicht verstanden zu werden. Angst vor meinen Minderwertigkeitskomplexen. Angst in der Dunkelheit ohne Licht zu fahren. Angst, wenn der Fahrkartenautomat nicht geht, in den Zug einzusteigen. Generell Regeln nicht zu befolgen.
Es ist absurd. Ich könnte wahrscheinlich Ewigkeiten so weiter machen und mir würde immer noch etwas einfallen. Aber was bringt mir die ganze Angst? Es hemmt micht und schränkt mich ein. Ich verfalle in Panik und bin am Ende wieder ein kleines Häufchen Elend. Ich kann nichts dagegen tun. Ich habe keine Kontrolle darüber und das macht mir wahrscheinlich sogar die meiste Angst. Ich habe auch nicht die leiseste Ahnung wie ich das in den Griff kriegen soll. Jeden Tag findet man wieder etwas anderes, was einem Angst macht oder worin man schlechter ist als andere. Es ist ein Teufelskreis und bedarf viel Kraft um ihn zu durchbrechen. Diese Kraft habe ich aber momentan nicht. Ich bin mit meinem "normalen Leben" schon genug überfordert.
Mein Vater meint, ich konnte schon immer so gut rennen, da ich seit meiner Kindheit vor allem Angst habe und davonlaufe - vor Problemen, Menschen,... Als ich das meiner Psychologin erzählt habe, sagte sie lediglich: Sie laufen nicht vor allen Menschen weg. Nur vor einer Person und diese Person hat Asperger und sitzt direkt vor mir... Vielleicht hat sie recht, aber wie soll man aufhören vor sich selbst wegzurennen und sich selbst zu akzeptieren? Ich weiß es nicht.



Samstag, 29. September 2018
Erkenntnis # 9: Flucht ist nicht immer eine Lösung!
In der Psychiatrie hat man Zeit. Sehr viel Zeit! Die erste Zeit habe ich entweder mich meinen Heulkrämpfen hingegeben oder geschlafen. Ich habe mich nicht aus meinem Bett bewegt. Und selbst wenn das nicht mehr ausgereicht hat, habe ich noch die schützende Decke über meinen Kopf gezogen. Aber schützen vor was? Vor Allem um mich herum? Den Menschen? Dem Lärm? Dem Druck? Wo kommt dieser innere Druck her, der mit jedem Tag unerträglicher wird? Es ist als ob man explodiert und alle Körperteile in kleine Fetzen zerreißt. Bilder laufen vor meinem inneren Auge ab – Bilder, die ich schon längst vergessen wollte. Bilder aus meiner Kindheit. Bilder von glücklichen Menschen. Bilder, von allem und jedem. Es tut weh, aber ich weiß nicht warum. Wovor habe ich Angst? „Zeit heilt alle Wunden“ – So heißt es zumindest. Was, wenn die Wunden aber nicht verheilen? Was, wenn jeden Tag Salz hinein gestreut wird? Was, wenn der eigene Körper einem nicht erlaubt, diese Ereignisse und Erinnerungen zu vergessen? Warum wird man gezwungen all die Qualen jedes Mal wieder zu fühlen – zu erleben, wenn es einem schlecht geht? Und nicht etwa in gut dosierter Art und Weise. Sondern alles auf einmal. Die volle Dröhnung. Mit bildlicher Verdeutlichung und Geräuschen untermalt. Warum wird man von sich selbst auf so eine absurde Art gequält und gedemütigt? Warum kann man keinen Frieden mit sich selbst finden? Ich weiß es nicht. Die Zeit, nachdem ich aufgehört habe durchgängig zu weinen, habe ich mit nachdenken verbracht. Das war noch schmerzhafter als sich dem inneren Druck einfach hinzugeben. Ich wusste nicht was mit mir falsch läuft. Einmal bemerkte ich bei meiner Psychologin, dass ich das Gefühl habe, dass ich mein ganzes Leben vor Allem wegrenne. Vor Menschen, vor Erinnerungen, vor Gefühlen. Sie lachte kurz auf und meinte: „Sie rennen vor all diesen Dingen nicht weg. Sie rennen nur vor einem einzigen Menschen weg. Der hat Asperger und sitzt in diesem Moment genau vor mir.“ Das saß! Aber warum sollte ich ausgerechnet vor mir selbst wegrennen? Ich bin anders und wollte in meinem ganzen Leben nichts anderes als dazu gehören. Aber dies war schlicht unmöglich. Denn jedes Mal, wenn ich es stärker versucht habe mich anzupassen und dazu zu gehören, tat ich es weniger und desto mehr litt ich. Umso mehr wollte ich dazu gehören. Es ist ein nicht enden wollender Kreislauf. Warum ausgerechnet ich? Dieses „normal sein“ hat mich mehr als alles Andere in meinem Leben geprägt. Jeden Tag bekommt man aufs Neue vorgezeigt, wie anders man doch ist. Dinge, die alle für selbstverständlich halten, versteh ich einfach nicht. Sie sind so unlogisch, dass es mir ein Rätsel ist, wie es jedem anderen nur so verständlich sein kann. Und dann gibt es die Situationen, wenn sich alle aufregen, weil eine Aufgabe zu schwierig wäre und es doch eh kein normaler Mensch verstehen würde. Da sitz ich nun – mit der Lösung. Aber es würde in dem Moment nichts bringen, meinem Umfeld die Simplizität des Sachverhaltes darzulegen, da sie es eh nicht hören möchten.
Ich sitze also hier und denke über Gott und die Welt nach. Es tut jeden Tag aufs Neue weh. Und immer wieder schwirren die Worte in meinem Kopf, dass ich nur vor mir selbst wegrenne. Aber wie will man vor sich selbst wegrennen? Ich mein, das geht doch nicht? Man ist doch in seinem Körper gefangen und in all dem, was dieser schon durchmachen musste. All das, was man ihm angetan hat. All die Schmerzen. Wie soll man aufhören, vor sich selbst wegzurennen und sich selbst zu akzeptieren, wenn es immer so unendlich weh tut, wenn man versucht sich seiner Vergangenheit und sich selbst zu stellen? Wie findet man seinen Frieden mit sich selbst, wenn man immer das Gefühl hat, nicht gut genug zu sein, nicht in diese Gesellschaft hinein zu passen, anders zu sein? Ich weiß, ich kann vor mir selbst schlecht weglaufen, aber wie wird es einfacher mich mir selbst zu stellen? Meine Wunden heilen zu lassen? Mich selbst zu akzeptieren, dass ich gut so bin, wie ich eben bin? Ich mein, ich kann es eh nicht ändern und wahrscheinlich ist dies sogar gut so. Ich möchte nur einmal das Gefühl haben, dazuzugehören und einer von Vielen zu sein. „Normal“ zu sein.



Montag, 24. September 2018
Erkenntnis #8: Der Dreck liebt mich!
Es ist diese Faszination, die ich nicht erklären kann. Vielleicht ist es auch einfach nur Tollpatschigkeit. Wer weiß. Jedenfalls war es gestern wieder einmal soweit. Nach all der Trockenheit war es endlich mal wieder Zeit für einen Regenguss – und was für einen! Es goss aus allen Kannen und kein normaler Mensch hätte nur im Ansatz daran gedacht das Haus zu verlassen, wenn er es nicht unbedingt muss. Aber was bin ich schon? Wiedermal kam die Einsicht, dass es jedenfalls nicht normal sein kann. Meine wochenendliche Routine besteht darin, dass es an einem der beiden Tage zum Fußball geht, komme was wolle. So also auch gestern. Auswärtsspiel. Dies bedeutet im Anfahrtsweg ist das verzweifelte Suchen der Sportstätte stets inbegriffen. Als ich endlich an dem besagten Fußballplatz angekommen bin, war ich schon wieder dezent zu spät. Also wurde der kurzmöglichste Weg gesucht. Dies ist wahrscheinlich DER eine Fehler, den ich jedes Mal wieder begehe. Diesmal schien der kürzeste Weg einen kleinen Trampelpfad entlang zu führen. Und wer kann schon ahnen, dass wenn dort Schlitterspuren im Schlamm vorhanden sind und es immer noch wie aus allen Kannen gießt, rutschig sein könnte? Ich nicht. – Es war gerade einmal der erste Schritt gesetzt und PLATSCH! Es ging mit einer eher ungeschickt wirkenden Bewegung abwärts. Da der besagte Pfad auch noch an einem kleinen Hang lag, schlitterte ich nun halb auf dem Hosenboden, halb versuchend auf alle Viere zu kommen den Pfad entlang. Das Resultat? Eine gratis Schlammpackung und die Lacher mal wieder auf meiner Seite. Es stellte sich heraus, dass der Pfad direkt am Spielfeldrand endete. Warum denn nicht? So hatten wenigstens mal wieder alle was zu lachen. Das Spiel war leider damit zu vergessen. Es hat wirklich den Anschein, dass ich Dreck, wie ein Magnet ferromagnetische Stoffe, anzuziehen scheint. Ich kann förmlich nix dagegen tun. Er kommt einfach immer aus dem nichts angeflogen und wenn er mal am Boden ist, begebe ich mich auf schnellstem Wege zu ihm.



Samstag, 22. September 2018
Erkenntnis #7: Nudeln gehören nicht in die Dunstabzugshaube!
Es war ein typischer „Ich – Tag“ und ja, ich habe diesen Tagen meinen Namen verpasst, weil ich teilweise das Gefühl habe, dass kein anderer Mensch auf dieser Welt dazu in der Lage ist. Also, es war ein Tag, vielleicht ein Jahr vor meiner Zeit in der Psychiatrie, an dem ich – wie das ein guter Student eben so macht – so gegen 12 aus meinem Zimmer kroch und auf Nahrungssuche ging. Erster Zwischenstopp, die Küche. Ich musste feststellen, dass ich meine Brille in meinem Zimmer vergessen habe und somit nur Umrisse erkennen konnte, was sich extrem schlecht macht, wenn man Essbares, von Unessbarem unterscheiden möchte. Also tappelte ich in mein Zimmer zurück und suchte meine Brille. Als ich wieder glücklicher Besitzer meiner vollen Sehkraft war, ging die Mission Nahrungssuche weiter. Nächster Zwischenstopp: der Kühlschrank. Jeder normale Mensch würde erwarten, dass sich in einem Kühlschrank etwas zu essen findet. Nicht aber in Meinem, also zumindest nichts, was auch mir gehört. In solchen Momenten hasse ich, dass ich extreme Schwierigkeiten habe, in Einkaufsläden zu gehen. Dort sind immer viel zu viele Menschen, die Musik und das Durcheinanderreden der vielen Menschen veranlasst, dass ich alles nur noch Schemenhaft wahrnehme und die Geräusche zu einem Rauschen verschwimmen. Wenn ich mich dennoch mit Kopfhörern in diese Höhle des Löwen begebe, stoße ich ab und zu mit anderen Menschen zusammen, weil ich sie nicht gesehen habe. Dann prägt sich die Berührung in meine Haut ein, wie Nadelstiche. Alles andere wird unwichtig. Diese Stiche werden immer deutlicher und bald ist das einzige, was man spüren kann die Panik, die langsam, aber unaufhaltbar in einem hochsteigt. Die einzige Lösung scheint in solchen Momenten nur noch das fluchtartige Verlassen des Ladens mit der Erkenntnis, dass das doch schon wieder alles scheiße war und ich immer noch nichts zu essen habe. Wenn ich es an anderen Tagen doch schaffe, ruhig zu bleiben und immer stetig weiter zu atmen, scheitere ich meist an der großen Auswahl und kann mich dann nicht entscheiden, da ich keinen Unterschied in den Produkten sehe. Somit gehe ich auch da leer aus. Einkaufsläden sind einfach nicht meine Freunde. Demnach war der Kühlschrank mal wieder leer. Einzige Lösung: beim Mitbewohner klopfen und lieb fragen, ob man etwas von seinen Lebensmitteln haben darf. Glücklicher Weise meinte er: „Da sind noch ein paar Nudeln im Schrank überm Herd, die kannst du haben.“ Ich will voller Vorfreude auf das Essen die Packung Nudeln aus dem Schrank nehmen - und plumps. Eh ich mich versehen kann rieseln die Nudeln aus der Tüte heraus – sie war falsch herum im Schrank gewesen. Es rieselte nur so vor sich hin: auf den Herd, auf mich, auf den Fußboden, aber die allermeisten Nudeln haben die Schlitze in der Dunstabzugshaube verlockender gefunden als sonst einen Ort. Da stand ich nun, inmitten des Chaos. Es war einfach zu komisch. Ich krümmte mich vor Lachen. Ich hatte zwar immer noch nichts zu essen, aber das war mir in diesem Moment egal. Wegen des Lachens kam nun auch mein Mitbewohner wieder aus seinem Zimmer und fragte kritisch: „Was hast du denn nun schon wieder angestellt?“ Ich musste ihm die Frage nicht beantworten, denn er sah ja selbst, was passiert war. Seine Reaktion viel allerdings leicht anders aus als meine. Er war außer sich vor Wut und sah nur noch die verstopfte Dunstabzugshaube. Panisch versuchte er die Nudeln wieder herauszufriemeln. Vergebens. Nun, was kann ich sagen – Wir sind stolzer Besitzer einer neuen Dunstabzughaube, ganz ohne Nudelzusatz.



Erkenntnis # 6: Das Verbot schwimmen zu gehen, schließt baden gehen nicht ein!
Dieses Jahr kam der Sommer schon im April, weshalb der kühle Fluss ganz in der Nähe der Psychiatrie einem mit jedem Tag verlockender vorkam. Bald waren es über 30 °C. Bei den Abendspaziergängen sah ich jeden Tag wie Leute von der Brücke ins Wasser sprangen. Schnell stellte sich heraus, dass sie selbst in der Psychiatrie waren, nur auf der Station für Drogen und nicht wie ich auf der Allgemeinpsychiatrischen. Man hörte ihr jubeln als es platschte. Ich dachte nur: das will ich auch! Aber, wie ich nunmal bin, fragte ich zuerst meine Psychologin und bekam die Antwort: „Das Schwimmen im Fluss ist strengstens verboten" und ich solle nicht mal im Traum dran denken. Die Antwort saß und ich akzeptierte sie zunächst auch. Aber die Hitze wurde jeden Tag schlimmer und das Verlangen immer größer. Es ließ mir keine Ruhe. An solchen Dingen kann ich mich wirklich Stunden, wenn nicht sogar Tage lang aufhalten, den Kopf zerbrechen und nach einer Lösung suchen. Schließlich fragte ich meine Eltern um Rat, denn ich wusste nicht mehr weiter. Ich hatte diesen tiefen inneren Drang mich in das Wasser zu begeben, aber auch das klare Verbot schwimmen zu gehen. Klar könnte man jetzt sagen: „Dann geh doch einfach schwimmen!“, aber so einfach ist das nicht… Mein Körper hat diese dumme Angewohnheit sich strikt an Regeln und Verbote zu halten. Ich kann einfach nichts dagegen tun. Wenn ich es versuche, verkrampft mein ganzer Körper, mein Magen dreht sich förmlich um und in meinem Kopf schreit es: „DU DARFST DAS NICHT, DAS IST VERBOTEN!“ Wenn mich Leute in solchen Momenten zwingen es dennoch zu tun, werde ich panisch und breche in Heulkrämpfen aus, da ich mit dem inneren Konflikt nicht mehr klar komme und auch nicht über meinen Schatten springen kann. Diesmal hatte jedoch mein Papa die rettende Lösung: „Dann geh doch baden!“ Konnte es denn echt so einfach sein? Ich konnte Tage lang an nichts anderes denken als an dieses Verbot und nun war die Lösung doch so einfach! Es war die Idee! Keiner hatte mir auch nur im Ansatz verboten baden zu gehen. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für eine Erleichterung das war. Ich hatte die Lücke gefunden. Mit dieser neuen Erkenntnis rannte ich nun förmlich zu dem einzigen Menschen in der ganzen Psychiatrie in dessen Gegenwart ich nicht völlig aufgelöst war. Er schaute mich nur an und meinte: „Du bist doch verrückt und außerdem haben wir in einer Stunde die nächste Therapie.“ Daraufhin meinte ich nur noch: „Mir egal, ob du mitkommst. Eine Stunde reicht lange aus um sich abzukühlen.“ Letztendlich konnte er sich die Blöße nicht geben und kam mit. Ich sage euch, dass Wasser war herrlich. Der Fluss hatte kaum Strömung und eine regelrecht angenehme Temperatur. Ich war das erste Mal in einer sehr langen Zeit wieder glücklich. Es sind die kleinen Dinge im Leben. Und wir waren auch sogar noch pünktlich zur nächsten Therapie.
Leider kann ich genauso wenig lügen, wie ich Gesetze oder Verbote brechen kann… Kurz darauf meinte meine Psychologin, was denn das Schönste der letzten Woche gewesen sei… Meine Antwort kam wie geschossen: „Im Fluss zu baden!“ Sie schaute mich ernst an und meinte nur noch, dass es doch verboten sei. Nach einer kurzen Diskussion und meiner Erklärung, dass sie ja nur vom Schwimmen gehen geredet habe und darin baden nicht eingeschlossen war, gab sie auf und erweiterte das Verbot von nun an auf jegliches Betreten oder berühren des Wassers. Nun dagegen kam ich leider nicht mehr an. Als Konsequenz gab es für alle Patienten in der nächsten Patientenrunde nochmal eine Belehrung, dass das Schwimmen im Fluss verboten sei und dass dies jegliches Berühren des Wassers beinhalte. Nun, die Ironie bei der ganzen Sache war jene, dass sie auf dem Wasser Tretbootfahren nicht ausgeschlossen hatte und einige Wochen später ein anderer Patient dieses Verbot genauso für seine Zwecke umgeformt hatte wie ich, woraufhin wir uns nicht einmal mehr dem Wasser nähern durften. :D



Freitag, 21. September 2018
Erkenntnis #5: Mein Platz ist mein Platz – End of Story!
Es war wieder einer dieser Tage der ganz harmlos anfing und es faustdick hinter den Ohren hatte. Dies könnte tatsächlich der neue Rekord in Sachen Eskalation gewesen sein. Alles schien wie immer. Es ist Freitag und als erste Therapie, für alle noch übermüdeten Patienten, steht Beschäftigungstherapie auf dem Plan. Kurz: jeder macht das, wozu er gerade Lust hat und lässt die Anderen in Ruhe. Dieses Konzept haben alle außer der Therapeutin begriffen. Und so geschah, was geschehen musste. Die Gruppe war komplett überfüllt und nun bekam sie auch noch einen Zuwachs. Die angestammten Patienten hatten ihren Platz sicher, da es für einige von uns (insbesondere für mich) sehr wichtig ist, genau auf ihrem Platz zu sitzen. Nun, die Therapeutin war anderer Meinung. So hieß es auf einmal: „Frau A, Herr B rutschen sie bitte weiter, die Korbflächterin muss an die Stirnseite, sonst hat sie keinen Platz. Frau C (ich) setzen Sie sich bitte auch weg.“ Soweit so gut. Auch das mir in dem Moment schon klar war, dass ich mich kein winziges Stückchen von meinem Platz bewegen würde. Ich brauche meinen Platz und der ist immer an derselben Stelle – ganz einfach. A und B fingen auch an zu murren, weil sie ihren Platz genauso lieb haben wie ich meinen. Letztendlich rutschten sie durch. Ich hingegen konnte nicht. Der Druck in meiner Brust wurde immer größer bis mir wieder klar wurde: Entweder ich darf hier sitzen bleiben oder ich gehe, da ich es an keinem anderen Ort in diesem Zimmer aushalten würde. Die Therapeutin meinte: „Frau C versuchen Sie doch einfach mal es an einem anderen Platz auszuhalten. Dafür ist Therapie doch da, um auch mal Dinge zu tun, die man nicht möchte.“ Das war zu viel. Ich schnappte meine Sachen und rettete mich in den sicher geglaubten Flur. – Fehl gedacht. Die Therapeutin war mir dicht auf den Fersen. Ich sank komplett fertig auf dem Boden zusammen. Sie gab mir die Wahl: „Kommen Sie wieder rein und halten es aus oder ich muss sie auf Station bringen.“ Ich würde den Raum nicht wieder betreten, wenn ich nicht auf meinem Platz sitzen kann. Also ging es nach geschlagenen fünf Minuten Therapie wieder zurück in den sicheren Hafen.
Nächster Zwischenstopp: das Schwesternzimmer, wo die Übergabe des Produktes (Heulendes, Zitterndes Ich) stattfinden sollte. Heute hatte die eigentlich unfreundlichste Schwester Dienst. Als sie mich so sah, lachte sie kurz auf und meinte dann mit der freundlichsten Stimme, die ihrem Mund je entwischt ist: „Ach, Frau C! Was hat man Ihnen denn heute schon wieder angetan?“ Es klang beinahe bemitleidend, warum solche Dinge immer ausgerechnet mir passieren mussten. Aber ich neige halt nun mal dazu. Jeder ist für irgendetwas prädestiniert und ich eben für Situationen, mit denen ich nicht klar komme. Ich bekam meine Bedarfsmedizin und die Feststellung: „So möchte ich sie jetzt aber unmöglich allein lassen.“ Daraufhin wurde ich an meine Psychologin übergeben, die offenbar ebenfalls im Schwesternzimmer stand und seit meiner Ankunft mit einer sich rechtfertigenden Therapeutin diskutierte. In Ihrem Zimmer beruhigte sie mich und entschuldigte sich für ihre Kollegin, dass sie so ein Verhalten mir gegenüber nicht an den Tag legen dürfte. Danach wurde ich zu meinen Steinen entlassen und klapperte beruhigend vor mich hin bis ich nach einer guten halben Stunde der Meinung war, dass ich zur nächsten Therapieeinheit könnte – Genusstraining. Was in meiner Abwesenheit im Therapieraum vorgefallen ist, war mir natürlich völlig unklar. :D
Als ich zur nächsten Therapie kam war die Stimmung dem Erdboden gleich. Derweilen hatte der Tag doch gar nicht so schlecht angefangen! Als die Therapeutin – nett, jung, verständnisvoll – so in die Runde schaute, konnte sie nicht anders als es aus ihr herausplatzte: „ In Ihrer letzten Therapie muss ja ordentlich was schief gegangen sein! So hab ich Sie alle ja noch nie gesehen! Frau C ich kann nicht überhören, dass Sie total angespannt sind.“ In dem Moment hielt es A nicht mehr aus und es sprudelte nur so aus ihr heraus. Schlussendlich fasste die Therapeutin zusammen: „Frau C sitzt hier wie ein Häufchen Elend, Frau A und Herr B sind außer sich vor Wut und Frau D ist auch komplett bedröppelt. Und das hier soll sich eigentlich um Genuss drehen, aber sie alle machen mir grad nicht den Anschein, dass sie gerade irgendwas davon genießen.“ Die letzte Teilnehmerin in dieser Runde bemerkte nun etwas stolz: „Ein Glück, dass ich heute früh kein BT hatte. Fühlt sich gerade extrem gut an.“ Und wie sie recht hatte! Hinterher stellte sich heraus, dass A und B der Therapeutin in BT ihre Meinung gegeigt hatten und mich unumgänglich verteidigt haben, dass alle doch wissen, dass ich nun mal auf meinem Platz sitzen müsse und dass es keinen störe. Die ganze Diskussion muss in meiner Abwesenheit noch eskaliert sein. Und wieder wurde festgestellt, dass sich die Aussage der Psychologin: „Sie müssen lernen auf Ihre Bedürfnisse zu achten und diese auch einzufordern.“, in der Praxis manchmal schwer umsetzbar sind. Und wenn man dennoch drauf besteht, ist mit einer exponentiell gesteigerten Explosionsgefahr zu rechnen.
Also: Wenn jemand unbedingt auf diesem einen Platz sitzen möchte – soll er doch! Damit ist allen geholfen und man geht unnötigem Ärger aus dem Weg. Weiterhin kann man niemanden zwingen seinen Platz zu wechseln, schon gar nicht in einer Psychiatrie. :D



Donnerstag, 6. September 2018
Erkenntnis # 4: Ich bin wie ich bin und das ist auch gut so
Ich bin ein schwergradig depressiver Asperger, der unter einer Agoraphobie mit Panickstörung leidet. Einfach oder? Als ich diese einfache, sachliche Erklärung meinem besten Freund aus Schultagen regelrecht an den Kopf geworfen habe, musste ich mir eingestehen, dass es ihn dezent zu überfordern schien. Aber dazu später mehr.
Ich habe Macken und zwar viele. Im Umgang mit mir, ist es überaus hilfreich einige nett gemeinte Tipps zu beachten. Es ist ganz wichtig mich nicht zu berühren, bevor nicht sicher gestellt ist, dass ich gut gelaunt bin, diese Berührung genehmige und auch ertragen kann. Ungefragte Berührungen können zur Gefährdung der eigenen Person führen. Dies ist kein schlecht gemeinter Scherz, auch wenn es manchmal einfacher wäre. Mein früherer Mitbewohner und mittlerweile Ex – Freund hat an einem ungünstigen Tag die Anzeichen nicht wahrgenommen und ich fühlte mich von einer auf die nächste Sekunde bedroht. (Vielleicht konnte er es in der schnelle auch gar nicht wahrnehmen. Dies steht immer noch zur Debatte) Jedenfalls landeten meine Füße schneller in seinem Gesicht als er es merken konnte und als Resultat blieb er mit einer blutenden, aber Gott sei Dank nicht gebrochenen Nase zurück und ich hatte die Erkenntnis, dass mein Ju – Jusu – Training doch nicht umsonst war. Weiterhin rede ich nicht mit jedem. Es tut mir für die Menschen leid, denen ich nicht einmal eine Chance gebe, aber ich funktioniere nur mit ausgewählten, besonderen Exemplaren. Ich mein das auch nicht böse – es geht einfach nicht. Auch sind mir Ansammlungen von Menschen sehr unangenehm. Wenn sie durcheinander reden verschwimmen die Geräusche und dann soll da mal noch jemand einen kühlen Kopf bewahren… Ich kann es jedenfalls nicht. Fast genauso schwer fällt mir Small Talk oder Gespräche über belanglose Dinge, die eh keinen interessieren. Bitte versteht, dass ich da leider kein Interesse für vorheucheln kann.
Aber alles in Allem bin ich eines der nettesten und erträglichsten Menschen, die es auf meinem Planeten gibt. Und ich kann stolz darauf sein, so weit gekommen zu sein. Diese Erkenntnis musste ich auch erst schmerzlich hier in der Psychiatrie lernen. Ich kann nicht gut mit Menschen umgehen und empfinde sie meistens als störend, aber das ist überhaupt nicht schlimm, da ich es nicht muss. Man muss eigentlich überhaupt nichts. Es ist erleichternd zu wissen, dass man gut so ist, wie man nunmal ist und einfach nur lernen muss sich selbst zu akzeptieren.



Mittwoch, 5. September 2018
Erkenntnis #3: Der IST – Zustand
Um meine jetztige Situation nur ansatzweise verstehen zu können, ist Einiges an Vorwissen notwendig. Ich bin 22 Jahre alt und eigentlich ganz normal – zumindest war ich bis vor einem halben Jahr der festen Überzeugung, dass ich es sei. Klar war ich schon immer anders, aber wer ist das denn nicht? Um ehrlich zu sein – ich war vielleicht ein bisschen mehr anders als andere, aber Anders ist doch das neue normal. Vielleicht sind die Andern alle nur anders. Also ich bin ganz normal und studiere im sechsten Semester etwas, was keiner kennt und zu kompliziert wäre um es zu erklären. Da liegt das nächste Problem. Es ist wichtig, dass man weiß, dass es so unbekannt ist, dass es nur eine winzig kleine Anzahl an Menschen überhaupt auf die Idee kommen, es zu studieren. Ich versuche eine andere Erklärungsart. Jeder kennt doch diese hübschen Männchen, die immer mit solchen coolen Leibchen an der Straße oder auf Baustellen rumspringen und alles Vermessen. Wir machen das, aber halt im Bergbau. Diese Erklärung umfasst zwar nicht mal ansatzweise, was genau es ist, aber es gibt den Meisten erst einmal eine grobe Vorstellung und dies sollte hierfür ausreichend sein.
Also der IST – Zustand: derzeit bin ich als, mal mehr und mal weniger eifriger, Patient in der Psychiatrie tätig. Während alle in meinem Umfeld auf ihr ach so anstrengendes Vollzeitstudium pochen, hat mein Körper beschlossen, dass jetzt genau der passendste Zeitpunkt für einen Aufenthalt in der Psychiatrie ist. Also diesen Punkt kann ich von meiner To – Do – Liste streichen. (Jeder sollte ja ein Mal im Leben in einer Psychiatrie gewesen sein) Ich bereue hier nix und kann es nur jedem weiterempfehlen, der mal einen alternativen Wohnort auf begrenzte Zeit sucht. Er kostet 10 Euro die ersten 28 Tage lang und anschließend übernimmt alles die Krankenkasse. Ich bin zum Anfang der Aufzeichnungen schon ganze 10 Wochen hier und es will mir noch keiner der Ärzte sagen, wie lange ich hier noch bleiben darf oder soll oder muss oder will.



Erneute Vorwarnung
Erkenntnis # 1: Rechtschreibung wird überbewertet!

Ich, als notorischer Rechtschreibfetischist, habe tatsächlich nicht die leiseste Ahnung was richtig und was falsch sein soll. Ich bin stets bemüht, mein Bestes zu geben, aber wir wissen ja alle, was das bedeutet. Ich entschuldige mich im Voraus für alle grammatikalisch falsch gebildeten Sätze und Neologismen, die ihr niemals im Duden finden werdet.


Erkenntnis # 2: Bedienungsanleitung

Die folgenden Anekdoten sind tatsächlich so geschehen beziehungsweise meinerseits so aufgefasst wurden. Es können natürlich Tatsachen verdreht wurden sein und auch sonst ist dies eher ein Erinnerungsstück für mich, als für irgendwen anderes. Es dient lediglich zur Festhaltung von Situationen, welche an Situationskomik – im Nachhinein betrachtet – kaum zu übertreffen sind. Es wurde mir vermehrt ans Herz gelegt, alles einfach einmal aufzuschreiben, da die Gesamtsituation einfach zu herrlich sei und sie niemand so schön erzählen könnte wie ich. Ich möchte bemerken, dass dies wahrscheinlich meine Art der Verarbeitung des Geschehenen ist und es nicht immer Sinn ergeben muss, denn was in diesem Leben ist schon sinnvoll!