Samstag, 24. November 2018
Hier bin ich Mensch - hier darf ich sein! (28.04.2018)
Es ist als ob man ein Gefangener im Eigenen Körper ist und keiner versteht einen. Es hat mich noch nie jemand verstanden - noch nie nachvollziehen können, wie ich fühle. Alles nur, weil ich es nicht so ausdrücken kann, dass es jemand versteht. Es ist als ob ich nicht ihre Sprache spreche. Sie hören mich, verstehen aber nicht, was ich meine! Ich dachte heute wäre der erste Tag an dem ich nicht weinen muss. - Hab mir alles für den Abend aufgehoben...
Ich muss mir langsam eingestehen, dass es der richtige Schritt war, mich in die Psychiatrie einweisen zu lassen. Es ist hier wie ein sicherer Anker in dem man sich das erste Mal in seinem Leben nicht verstecken muss, sondern einfach man selbst sein darf. Traurig, dass man dazu erst in eine Klappse muss. Aber ich bin froh hier zu sein. Egal wie lange das noch dauert! Es ist ein Ruheort, den ich schon längst benötigt hätte. Denn ich renne schon mein ganzes Leben weg - vor Problemen - Gefühlen - Erinnerungen.
Frei nach den Worten: "Hier bin ich Mensch - hier darf ich sein."



Gedankenwirrwarr (28. 01.2018)
Gedanken - so wirr und dennoch so klar, dass es faszinierend ist. Das verbotene scheint wie immer so verlockend, aber ob es richtig ist, steht außer Frage. Warum muss man immer das Richtige tun? Nur weil man gut ist? Die Psychologin meint, dass dies eine selbstverletzende Neigung meinerseits wäre. Ich verletze mich selbst, aber halt emotional und nicht wie Andere körperlich. Es gibt mir dieses Gefühl lebendig zu sein. Dieses Verlangen nach Lebendigkeit und Freiheit ist unabstreitbar. Ich tue immer Dinge um die mir vorgegebenen Grenzen zu durchbrechen. All das passiert im Unterbewusstsein. Ich glaube manchmal ich will gar nicht dazu gehören und wenn ich's einmal tue, mache ich irgendetwas blödes, was mich da wieder herauskatapultiert.

---Ich schweife wieder in Gedanken ab und vergesse zu schreiben---

Der Schmerz in meiner Brust ist unerträglich, aber was soll's. Es bringt doch alles nichts.

In meinem Kopf summt die immergleiche Melodie:

"Ich würde dir gern sagen
Wie sehr ich dich mag
Warum ich nur noch an dich denken kann
Ich fühl mich wie verhext und in Gefangenschaft
Und du allein trägst Schuld daran

Worte sind dafür zu schwach
Ich befürchte, du glaubst mir nicht
Mir kommt es vor, als ob mich jemand warnt
Dieses Märchen wird nicht gut ausgehen!"



180° mal DANKE (18.09.2017)
Ich trage eine Liebe in meinem Herzen - eine Liebe, die keiner zu verstehen vermag. Es ist nicht nur eine Liebe. In letzter Zeit drängt es sich mir auf - es wird zum Zwang. Ich kann an nichts anderes mehr denken und keiner versteht es. Es ist wie eine Sucht. Es vergeht kein Tag an dem sich die Erinnerungen nicht in den Vordergrund drängen. Ich lebe quasi in meinen Erinnerungen und darf sie mit keinem teilen. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Alles andere scheint so unwichtig - nebensächlich. Dieses Verlangen wird unerträglich. Es tut weh und ich kann mit niemandem darüber reden.

Genau vor fünf Jahren hat sich mein Leben verändert. Alles. 180°. Ich bin so dankbar dafür, aber es tut auch so unendlich weh, den Leuten nicht danke sagen zu können, denen ich es zu verdanken habe. Ja, mein ganzes Leben habe ich sen Menschen dort zu verdanken - jedem einzelnen von ihnen. Keiner hier will es hören. Wie auch? Sie verstehen es nicht. Sie haben keinen Bezug dazu. Sie können es gar nicht verstehen - diesen Drang - den Zwang - der in mir immer größer wird. Tag für Tag. Und ich? Ich kann nicht damit umgehen.



Samstag, 29. September 2018
To - Do - List
* Paragliding
*nach Afrika reisen (Mosambik)
*glücklich sein
*"Ich liebe dich" laut aussprechen und es so meinen
*heiraten
*Kinder bekommen
*quer über die schottischen Highlands wandern
*im freien schlafen
*eine Sternschnuppe sehen
*Canyoning
*unter einem Wasserfall baden
*über die East-Taiheng-Glasbodenbrücke laufen
*Ziplining über den Grand Canyon
*Jakobsweg wandern
*Appalachian Trail wandern



Freitag, 21. September 2018
Warum ich lächle
Ich werde oft gefragt, warum ich immer so ein Strahlemann bin und immer lächle. Die Antwort ist einfach: Ich lächle, weil ich in genau diesem Moment weder traurig noch völlig aufgelöst bin. Ich lächle, weil ich weiß, wie scheiße das Leben sein kann. Wie all deine Welt zusammen bricht und du nichts dagegen tun kannst. Ich lächle, da ich dankbar bin, dass ich genau jetzt nicht so fühle, sondern lächle. Ich lächle, weil ich dankbar bin: für mein Leben, für meine Familie, für mein Ding ohne Namen, für die Menschen, die mich nach all der schweren Zeit noch umgeben. Ich lächle, weil ich liebe, was ich tue und nur das tue, was ich liebe. Ich lächle, da ich dankbar bin, dass die Medikamente ausgerechnet bei mir sofort angeschlagen haben. Vielleicht lächle ich auch gerade wegen den Medikamenten. Ich lächle, weil ich nicht mehr traurig bin und das Gefühl der Freude überhaupt erst wieder wahrnehmen kann. Kurzum: Es ist so einfach, warum ich lächle!

ICH LÄCHLE, WEIL ICH DANKBAR BIN, DASS ICH NOCH LEBE!



Erinnerungen an schlechte Tage (20.05.2018)
Man sitzt und schweigt und rennt und malt und tut dennoch nichts! Nichts! Einfach nichts - wie kann das sein? Man lebt und ist dennoch Tod. Man atmet und erstickt dabei. Jedes Mal, wenn ich glaube einen guten Tag zu haben, stürzt am Abend meine Welt wieder zusammen. Wenn Besuch da ist, ist alles wunderbar und danach ist einfach die Luft raus - es geht nichts mehr - einfach nichts. Eine Schwester fragte mich gestern - fühlen Sie sich besser? Ich meinte - ich kann nicht mehr weinen, das ist doch ein Fortschritt oder?

RUHE - ich brauch Ruhe. Ist so viel Ruhe denn noch gesund? Wenn ich 4 Stunden mit einer Person zu tun habe, brauche ich für mindestens 8 Stunden keinen mehr. Das kann doch nicht gesund sein.
Meine Stimmung ist so wechselhaft wie das irische Wetter - die Sonne scheint und dennoch regnet es, obwohl keine Wolken am Himmel zu sehen sind. Manche fragen - wie geht das? Andere haben gelernt es zu akzeptieren.

AKZEPTANZ - ist das wirklich die einzige Lösung? Oder gibt es noch andere? Akzeptieren, dass ich depressiv bin und fertig? Akzeptieren, dass ich anders bin und mich nie jemand wirklich verstehen wird? Akzeptanz ist so einfach gesagt und fällt dennoch so schwer. Sich einfach zurückzunehmen und die Situation von außen betrachten.

Es hilft - es ist die Ruhe. Menschen werden dafür nicht benötigt. Wie soll man andere Menschen akzeptieren, wenn man sich nicht einmal selbst akzeptiert? Es ist so leicht gesagt und scheint dennoch unmöglich.

DRAMA - immer wieder Drama! Warum können Menschen nicht die Ruhe schätzen? Wo kein Drama ist, wird welches kreiert. Sie merken dabei gar nicht, wie anstrengend das ist! Ja draußen war ich der Mittelpunkt von jeglichem Drama und das hat mich kaputt gemacht. Ja, ich bin kaputt. Warum verstehen die hier nicht, dass Drama, Geläster und Feindseeligkeiten oder geheuchelte Freundschaften nix bringen und zu nix führen? Sie sind nur anstrengend und machen krank - einfach nur krank. Da bevorzuge ich das Nichts, denn es ist ruhig und friedlich und frei von Akzeptanz!